Mittwoch, 17. April 2013

Heinz Strunk | Junge rettet Freund aus Teich

Großartiges Cover, großartiger Titel, Heinz Strunk als Autor. Also Schamonistrunkpalmingerbraunfraktus-Kosmos. Was will man denn mehr.
Nun, vielleicht ein gutes Buch.
Heinz Strunk hat bisher fünf Romane geschrieben, aber nach Fleisch ist mein Gemüse kam eigentlich nichts Erwähnenswertes mehr. Fleisch ist mein Gemüse war übriegsn sein erster Roman. Junge rettet Freund aus Teich unterscheidet sich aber von den blassen Vorgängern.
Es ist unerträglich. Katastrophal. Einfach lieblos. Die ersten sechzig Seiten tun weh, und zwar richtig. Ein fünfjähriger Ich-Erzähler, der denkt wie ein strunzlangweiliger Beamter. natürlich stehen da Sätze wie: Im Herbst ist Mettwursternte oder Bademeister müsste man sein, aber es ist dann doch immer wieder schlimm. Der Junge sagt dann solche Dinge wie: eine eigene Stereoanlage bekomme ich erst in mehreren Jahren. In mehreren Jahren! Als ob ein Kind so reden würde. Verstehen Sie mich nicht falsch, ein Roman muss nicht Alltagssprache wiedergeben, aber ein Ich-Erzähler, der als Fünfjähriger im Präsens erzählt, wie spricht der wohl?
Nach zwei Wochen raffe ich mich auf, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Glücklicherweise ist nach reichlich siebzig Seiten das erste Drittel des Romans zuende. Es ist überhaupt nicht besser geworden, ich lege das Buch weg. Für immer.
Richtig geil abliefern war mal die Maxime der Tiffanys. Heinz Strunk hat hier einfach nur abgeliefert. Oder vielleicht auch abliefern lassen. Die Enttäuschung ist riesig. Das ich das noch erleben musste.

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